Dieser Blog ist ein Forum für Bindungs-Fans. Diese erkennen sich daran, dass sie ganz selbstverständlich und ohne großartiges Nachdenken Verständnis für die Sehnsucht von Familienmitgliedern nach Nähe zueinander haben.
Manchmal sind die intuitiven Freunde der Eltern-Kind-Bindung frustriert, denn immer weniger junge Familien verbringen ihre Alltage gemeinsam. Der Grund dafür, der oft auch ein guter oder zumindest zwingender ist, sei außen vor gelassen. Fakt ist, dass dieses Lebensmodell der Alltagstrennung neben seinen Licht- auch noch Schattenseiten hat.
Schattenhaft zieht sich fünf mal pro Woche der Trennungsschmerz durch dieses Gesellschaftsmodell. Denn ganze Tage sind lang und ganz besonders für junge Kinder. Stellen wir uns unserem „unguten“ Gefühl, so bleiben wir in der persönlichen Verantwortung.
Wenige Monate nach “Eltern wollen Nähe” erschien Markus Hornungs Buch “Der Abschied von der Sachlichkeit: Wie Sie mit Emotionen tatsächlich für Bewegung sorgen”. Dort heißt es, Emotionen würden neuerdings nur gestattet, wenn sie persönlich oder gesellschaftlich nicht stören. Als Motivations-, Warn- und Bestätigungssignale würden sie nicht mehr hinreichend wahrgenommen. Dieser Trend führt dazu, dass wir die letzte Bastion der Selbstverantwortung – die eigenen Werte und Emotionen – in fremde Hände legen.”
Ich habe als Antwort auf das Buch „Eltern wollen Nähe“ Kontakt zu zahlreichen Eltern, Erzieherinnen, Hebammen, Tagesmüttern und ehemaligen Kindern knüpfen und pflegen können, die den Mut zum Fühlen unwillkommener Emotionen haben. Das hat mir gezeigt, auf wie viel Resonanz das Thema meines Buches – der Umgang mit dem Trennungsschmerz – stößt. Und das, obwohl es hier um ein Tabu-Thema geht! Mit dem Blog möchte ich all diesen Menschen eine Plattform bieten.
Schreiben Sie mir bitte über Ihre Sichtweisen, Ergänzungen und Erfahrungen! Einsendungen greife ich in meinen Blog-Beiträgen gerne auf und stelle sie zur Diskussion sofern sie die Debatte bereichern. Ihren Namen werde ich im Blog nur dann nennen, wenn sie das ausdrücklich wünschen.